Mittwoch, 4. Juni 2008

Biogas bleibt umstritten LN 25.05.08

Dassow – Scharfe Kritik hagelte am Donnerstagabend auf die Mitglieder des Bauausschusses nieder. Besonders Mathias Ober, der Vorsitzende, hatte einiges auszustehen, als etwa 45 Dassower ihre Bedenken gegen die geplante Biogasanlage geltend machten.
So viele waren zur gemeinsamen Tagung des Bau- und des Tourismus- und Verkehrsausschusses gekommen. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die umstrittene Anlage, die im Ortsteil Kaltenhof geplant ist.
Kimmo Pierstorf stellte in der Bürgerfragerunde eine Reihe von Argumenten vor, die seiner Ansicht nach gegen das Vorhaben sprechen. Dazu zählten unter anderem die Angst vor einer Explosion oder giftigen Dämpfen und die Gefährdung der Kinder durch die vielen Traktoren, mit denen das Pflanzenmaterial angeliefert würde. Hinzu kommt die Befürchtung, Straßen würden durch die Transportfahrzeuge zerstört. Auch moralische Vorbehalte gibt es gegen den Einsatz von Getreide – Nahrungsmitteln – zur Energiegewinnung.
Außerdem sei die Anlage schlecht für den Tourismus, glaubt Hannelore Armerding vom einschlägigen Ausschuss. Das Planungsbüro Mahnel stellte ein Schall- und Geruchsgutachtens für die Umgebung der Anlage vor. Daraus geht hervor, dass erlaubte Grenzen bei den Emissionen nicht überschritten werden, manchmal allerdings aber nur knapp darunter bleiben.
Das ist ein schwacher Trost für die Anwohner, denen Schallschutzfenster als Vorkehrung gegen den Verkehrslärm vorgeschlagen wurden. Sie fühlten sich am Donnerstag mit ihren Sorgen nicht ernst genommen.
Letztendlich fassten die Ausschussmitglieder nach dreistündiger Sitzung einen Beschluss: Im Bauausschuss stimmten drei für die Anlage, einer dagegen. Im Tourismus- und Verkehrsausschuss stimmten drei mit „Ja“ und ebenfalls drei mit „Nein“. Jetzt muss die Stadtvertretung entscheiden. Maria Weiss

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